Kolpingsfamilie Lünten

Der Gesellenvater


Eine Statur des Gesellenvater

Ein Sozialreformer der ersten Stunde, einer der erfolgreichsten katholischen Publizisten des 19. Jahrhunderts und volksnaher Seelsorger so lässt sich Adolph Kolping kennzeichnen, der auch, als ,,Gesellenvater bis in unsere Zeit bekannt ist. Als viertes Kind eines Schäfers in Kerpen am 8.Dezember 1813 geboren, wächst Kolping in sehr bescheidenen Verhält-nissen auf und erlernt das Schuhmacherhandwerk. Zehn Jahre arbeitet er in diesem Beruf, ringt aber mit der Entscheidung, sein bisheriges Leben aufzugeben, um Priester zu werden. Im Alter von 23 Jahren wagt er den ungewöhnlichen Schritt. Nach Gymnasium und Theologiestudium empfängt er am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkircbe die Priesterweihe. Als Kaplan in Elberfeld lernt er den von Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und wird 1847 dessen Präses. In diesem Zusammenschluss von Gleichgesinnten erkennt Kolping ein geeignetes Mittel zur Bewältigung persönlicher Nöte und sozialer Probleme.

Er lässt sich nach Köln versetzen, wo er am 06. Mai 1849 den katholischen Gesellenverein gründet. Hier findet Kolping seine eigentliche Lebensaufgabe. In seinen Gesellenvereinen will Kolping jungen Menschen in bedrängter Situation Hilfestellung leisten. Hier erleben sie Gemeinschaft und Geborgenheit, allgemeine, berufsbezogene und religiöse Bildung, ergänzt durch geselliges Miteinander. So gewinnen sie persönliche Tüchtigkeit und Mut zum praktischen Christentum. Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen so lässt sich Kolpings Anliegen zusammenfassend kennzeichnen. Innerhalb weniger Jahre gelingen ihm zahlreiche Neugründungen. Die ersten Vereine schließen sich 1850 zum Verband zusammen. Bis zu seinem Tod am 4.Dezember 1865 entstehen mehr als 400 Gesellenvereine in Deutschland und vielen Ländern Europas. Damit ist Kolping ein Initiator der katholischen Sozialbewegung und Wegbereiter der katholischen Soziallehre. 1991 wird er durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.